Heizungsvergleich Teil 2: Pellets, Wärmepumpe und BHKW

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Pellet-Heizung: Flexible Heizungssysteme für Jedermann

Eine Pelletheizung ist sowohl für Einfamilienhäuser als auch Mehrfamilienhäuser geeignet. Wichtig ist, dass Sie genügend Platz haben, um die Heizpellets zu lagern. Unterschieden wird bei diesem Heizsystem zwischen der Wärmeerzeugung mit Einzelöfen oder mit einer Zentralheizung. Einzelne Öfen erzeugen bei der Verbrennung Wärmeenergie, die sie durch Konvektion oder Strahlung abgegeben. Die Einzelmodelle eignen sich vor allem für das Nachrüsten von Bestandsbauten mit niedrigerer Wohnfläche.

Im Neubau empfehlen wir eine Pellet-Zentralheizung.Bei dieser Methode erwärmt ein zentraler Ofen das Wasser im Heizungskreislauf.Heutzutage ist das Heizen mit einer Pelletzentralheizung in Sachen Betrieb und Wartung vergleichbar mit einer Ölheizung oder Gasheizung. Dabei hat aber auch die Pelletheizung – wie jedes Heizungssystem – Vor- und Nachteile.

CO2-neutral heizen

Neben der flexiblen Anwendung ist der größte Vorteil der Heizungen: Sie heizen mit dem erneuerbaren Rohstoff Holz. Bei der Verbrennung wird zwar Kohlenstoffdioxid freigesetzt – doch dieses wurde schon durch die Bäume, aus denen Pellets hergestellt worden ist, absorbiert und in Sauerstoff umgewandelt. Das Verbrennen von Holzpellets ist also CO2 neutral. Noch umweltfreundlicher wird die Pelletheizung in Kombination mit Solarenergie. Außerdem ist Holz ein nachwachsender Rohstoff; der Pelletpreis ist – vor allem in den Sommermonaten – relativ niedrig.

Ein Nachteil des Heizens mit Pellets ist, dass die Installation relativ teuer ist; vielleicht tröstet Sie aber, dass sich dafür viele Fördermöglichkeiten bieten. Für die Lagerung der Pellets benötigen Sie vergleichsweise viel Platz. Bei Einzelöfen ist der Wartungsbedarf zudem recht hoch: Sie müssen regelmäßig Asche entfernen. Der intensive Holzgeruch beim Verbrennen wird außerdem von manchen Menschen als unangenehm empfunden. Prüfen Sie also vor der Anschaffung, ob Sie der „Holztyp“ sind.

Mit Umgebungswärme Kosten sparen

Die Wärmepumpe nutzt die natürliche Wärme der Umgebung, um ein Eigenheim kostengünstig zu heizen. Sie macht sich ein ähnliches Prinzip wie der Kühlschrank zu Nutze – nur umgekehrt: Während der Kühlschrank warme Luft aus dem Inneren nach außen leitet, entzieht die Wärmepumpe der Umgebung Wärme. Anschließend gibt sie sie an die Heizkörper des Gebäudes oder über eine Wohnraumlüftung wieder ab.

Als Energiequelle stehen Luft, Wasser oder Erde zur Verfügung; die Wahl richtet sich nach örtlichen Gegebenheiten. Je nachdem unterscheidet man zwischen verschiedenen Arten von Anlagen:

  • Die Wasser-Wasser-Version gewinnt Energie aus dem Grundwasser.
  • Sole-Wasser-Anlagen nutzen Erdwärme.
  • Luft-Luft-Pumpen sind die Lösung für ein Passivhaus oder Nullenergiehäuser.
  • Luft-Wasser-Wärmepumpen nutzen die Umgebungsluft.

Großzügige Fördermittel dank guter Energiebilanz

Dieses moderne Heizsystem hat mehrere Vorteile: Es benötigt keinen Brennstoffvorrat und ist sehr wartungsarm. Vor allem mit Fußboden- und Wandheizungen gelangen Sie zu einer äußerst guten Energiebilanz in Sachen Heizanlage. Gut kombinieren Sie die Heizung auch mit Solarkollektoren. Und das Beste: Sie erhalten Fördermittel von KfW-Bank oder BAFA, wenn Sie eine Wärmepumpe einrichten.

Schade ist, dass sich die modernen Geräte leider noch nicht an jedem Standort einsetzen lassen. Je nach Art gibt es Einschränkungen – und zum Teil auch kommunale Auflagen. Der Preis für die Einrichtung der Anlage ist recht hoch, rechnet sich aber für die meisten Haushalte. An kalten Tagen muss manchmal nachgeheizt werden.

Ein eigenes kleines Kraftwerk

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Blockheizkraftwerke funktionieren nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung; sie produzieren gleichzeitig Strom und Heizenergie. Dazu wird ein Motor mit einem Brennstoff betrieben – entweder mit Dieselöl, Pflanzenöl oder Gas. Aber auch Gasturbinen oder Stirlingmotoren können zum Einsatz kommen. Es gibt wärmegeführte, stromgeführte, stromorientierte und netzorientierte Blockheizkraftwerke – je nachdem ob sich die Leistungsabgabe nach Wärme- oder Strombedarf richtet.

Erst seit kurzem sind die Heizkraftwerke so klein, dass sie auch Privatleute im Keller des Eigenheims unterbringen können. Ihre Leistung beträgt zwischen 1000 und 2000 Watt; die Heizleistung ist bei Kopplung mit einem Zusatzbrenner etwa 20 Kilowatt. Ein kleines Einfamilienhaus ist mit diesem Kleinkraftwerk daher gut versorgt.

Nur selten wirtschaftlich

Energie wird mit dem Mini-Heizkraftwerk umweltfreundlich erzeugt: Sie haben einen niedrigen Schadstoffausstoß und laufen mit erneuerbaren Ressourcen. Pluspunkt ist außerdem, dass Sie damit auch Ihren Strom selbst herstellen und nicht die Strompreise von Energieversorgern bezahlen müssen. Zudem haben Sie Anspruch auf die KfW-Programme Energieeffizient Sanieren und Wohnraum modernisieren, wenn Sie sich für das Blockheizkraftwerk entscheiden.

Trotzdem sollten Sie gut durchkalkulieren, ob sich die Anschaffung solcher Heizsysteme für Sie tatsächlich lohnt. Diverse Studien kommen zu dem Ergebnis, dass sich diese Kraftwerke für Privathaushalte nur sehr selten auszahlen und im Kostenvergleich zum Beispiel hinter Ölheizungen liegen. Das liegt vor allem an den sehr hohen Investitionskosten von bis zu 20 000 Euro. Wenn Sie doch ein BHKW betreiben, sollte die Heizanlage ausreichend oft laufen; orientieren Sie sich an dem Richtwert 3500 bis 5000 Stunden (das entspricht etwa 6 Monaten). Bedenken Sie außerdem: Im Sommer wird nur eine geringe Wärmeabnahme stattfinden

09.05.2016
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