Nie mehr Strom aus der Leitung: das Nullenergiehaus
Heutzutage wird Energie immer teurer: die logische Konsequenz ist, dass sich Bauherren als Selbstversorger unabhängig vom öffentlichen Stromnetz machen wollen. Wer ein Nullenergiehaus oder energieautarkes Haus baut, produziert mit entsprechenden Anlagen selbst Strom - und zwar genau so viel wie er verbraucht. Doch ist es wirklich so einfach? Mare geht den Vor- und Nachteilen von Nullenergiehäusern auf die Spur.
Solar oder Wasser? Die Qual der Wahl
Wie bereits erwähnt: Nullenergiehaus bedeutet, keine fremde Energie für Heizung, Kühlschrank oder Warmwasser zu nutzen. Um seinen eigenen Strom zu produzieren, benötigt man aber das geeignete Gerät. Inzwischen können Sie sich von vielen verfügbaren Techniken die gewünschte aussuchen. In Frage kommen zum Beispiel
- Photovoltaik
- Solarthermie
- Kleinwindkraftanlagen
- Wasserkraft
- Blockheizkraftwerk
Keine der benötigten Anlagen ist sonderlich günstig in der Anschaffung: doch laut Aussage der Hersteller sollen sich diese auf Dauer rechnen. Bei besonders hoher Stromerzeugung können Sie diesen auch ins öffentliche Netz einspeisen - und sogar wieder Geld verdienen. Wir können nur empfehlen, diese Wirtschaftlichkeitsberechnungen genau zu prüfen und auch zu schauen, ob Wartungskosten und Rückstellungen für Reparaturen berücksichtigt wurden.
Im Allgemeinen geht man davon aus das sich die sogenannten „grauen Kosten“, also der Mehraufwand für Baukosten, Transport etc., nach 12 Jahren amortisiert haben. Auch hier gibt es Berechnungen, welche von bestimmten Parametern ausgehen und Sie sollten eigentlich prüfen können, ob diese Rahmenbedingungen auch für Sie zutreffen. In der Praxis ist das oft schwierig.
Die Wärme im Haus lassen - und Fördermittel einstreichen
Leider ist es mit der oben erwähnten Technik nicht getan: ein Nullenergiehaus erzeugt zwar Strom - soll aber auch möglichst wenig Energie vergeuden. Eine entsprechende Dämmung der Außenhülle und Wärmeschutzfenster sind essentiell. Irgendwann kommt man auch bei der besten Dämmung an einen Punkt, wo bei der Berechnung des Energiehaushaltes der Wärmeverlust durch die Fensterlüftung einer weiteren Einsparung im Wege stehen. Jetzt wird eine Lüftungsanlage notwendig. Mittels eines speziellen Lüftungssystems kann sogar die Abwärme von Menschen und elektrischen Geräten nutzbar werden. Natürlich steigen durch diese aufwändigen Energiespar- und Rückgewinnungstechniken auch die Kosten beim Hausbau. Hier sollte man die Möglichkeit einer Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) prüfen. Diese vergibt zum Beispiel im Programm „Ökologisch bauen“ Zuschüsse und zinsgünstige Kredite bis zu 50.000 Euro pro Wohneinheit. Dabei ist zu bedenken, dass die Förderung auch an Bedingungen geknüpft ist, so müssen diese Maßnahmen durch einen von der KfW zugelassenen Energieberater begleitet und bestätigt werden. Die dadurch entstehenden Kosten sind also mit in die Gleichung aufzunehmen.
Auch wenn erst ab 2021 alle Häuser auf Nullenergiehaus-Niveau gebaut werden müssen, wird von vielen Bauherren heute schon versucht, mit Ihrem neuen Haus unabhängig von Energielieferanten zu werden.
Bauweise und Ausrichtung sind bei Nullenergiehäusern vorbestimmt
Wenn Sie zum Strom-Selbstversorger werden wollen, müssen sich Ausrichtung des Gebäudes und Bauform nach der Energieeffizienz richten. Beispielsweise ist bei dieser Form des Gebäudes eine Südorientierung unbedingt notwendig. Auch eine kompakte Gebäudeform ist hilfreich, da Erker, Gauben oder andere Dachaufbauten die Solarfläche verkleinern oder wie Kühlrippen wirken.
Der Umwelt Gutes tun
Ganz ohne Opfer entsteht kein Nullenergiehaus - Vorteile und Nachteile halten sich aus unserer Sicht bislang noch die Waage. Hier wird die Preis- und Effizienzentwicklung der Gebäudetechnik in den nächsten Jahren die Richtung vorgeben. Auch die Preisentwicklung bei den Energieanbietern wird zur Weichenstellung beitragen. Doch eins ist klar: mit einem Nullenergiehaus sind Sie Vorreiter in Punkto Unabhängigkeit und lösen sich ein Stück weit von den Preisschwankungen des Marktes. Betrachtet man den ökologischen Aspekt, gibt es hier verschiedene Meinungen. Die einen sagen, die Energiebilanz ist jetzt schon positiv und Sie tragen etwas zum Umweltschutz bei. Die anderen sagen, das kann nicht passen, solange mehrere Systeme parallel vorgehalten werden müssen. Ich denke wir befinden uns mitten in einer Entwicklung und sie geht in die richtige Richtung.
Mare baut Ihr Nullenergiehaus
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