Kellergeschoss beim Hausbau – was es wirklich bringt
Mehr Wohnfläche und Stauraum für Ihr Eigenheim
Wer ein Kellergeschoss hat, der hat ein Stockwerk mehr Platz – und Platz kann man nie genug haben. Sei es, um
- ein Arbeitszimmer unterzubringen
- Getränke oder überflüssige Möbel zu lagern
- einen Fitnessraum, Technikraum, Hobbyraum oder Partykeller einzurichten
- die Heizung und sonstige Haustechnik wie Wärmepumpe oder Warmwasserspeicher dort unterzubringen
- eine Einliegerwohnung zu vermieten (und Steuern zu sparen).
Die Nutzungszwecke sind schier unbegrenzt. Für Wohnzwecke eignen sich vor allem ein Hochkeller oder eine weiße Wanne, die ca. 50 cm aus dem Erdreich herausragt und deren Bodenplatte etwa 1,70 m unter der Erde liegt. Durch Fenster oder Lichtschächte erhalten diese ausreichend Licht und sind so bewohnbar.
Achten Sie beim Neubau außerdem auf eine ausreichende Abdichtung gegen Feuchte. Eine Außenabdichtung schützt Kelleraußenwände vor Sickerwasser und hält somit das Innere trocken. Haben Kellerräume wenig Luftfeuchtigkeit, kommt auch eine Innenabdichtung in Frage. Damit der Keller bei intensivem Regen nicht überflutet wird, installieren Sie eine Rückstausicherung – evtl. sogar mit integrierter Pumpe.
Kellerdecke dämmen und Heizkosten sparen
Da Kellerräume unterirdisch liegen, kann die Kälte leicht durch die Wände eindringen. Eine Gefahr von ungedämmten Kellerdecken ist, dass kalte Luft aus dem Untergeschoss ins Erdgeschoss „kriecht“. Die Folge: 5-10 % der Heizenergie gehen verloren und Ihre Heizkosten steigen merklich an.
Vorbeugen können Sie dem Verlust der Wärmeenergie mit einer fachgerechten Dämmung. Wenn Sie Ihr Kellergeschoss auch als Wohnraum bzw. Souterrain-Wohnung nutzen möchten, dämmen Sie am besten auch die Kellerwände und -böden. Unter Umständen haben Sie hier – je nach Bundesland – Anspruch auf Fördermittel von KfW-Bank und Co.
Bodengutachten für Unterkellerung immer erforderlich
Lassen Sie ein Bodengutachten von Ihrem Grundstück anfertigen, wenn Sie einen Keller planen. Berücksichtigen Sie dies auf jeden Fall bei der Berechnung der Baunebenkosten. Für ein solches Untergeschoss sind umfangreiche Tiefbau-Arbeiten nötig. Ein Unternehmer führt diese nicht für Sie durch, wenn die Frage nach den Bodenverhältnissen nicht beantwortet werden kann.
Schwierige Böden, zum Beispiel sehr felsige Bodenklassen, oder ein hoher Grundwasserspiegel ziehen die Dauer der Arbeiten in die Länge. Außerdem treiben diese Faktoren die Baukosten für das Kellergeschoss stark nach oben. Ein Risiko, das Sie bei der Planung Ihrer Baufinanzierung auf jeden Fall mit einberechnen sollten. Ein kleines Trostpflaster: Angeblich steigert ein Kellergeschoss den Wiederverkaufswert eines Hauses.
Bauherren entscheiden sich meist aus Kostengründen gegen Kellerbau
Das stärkste Argument das gegen eine Unterkellerung bei Ihrem Hausbau spricht: Sie kostet ganz schön viel Geld. Hier wird man schnell durch Kellerangebote gelockt, bei denen bei genauerem Hinsehen nur der Rohbaukeller steht, also sämtliche Ausbauarbeiten und auch die äußere Abdichtung, Dämmung, Kellerlichtschächte, Verfüllung etc. fehlt. Rechnet man diese Arbeiten wieder hinzu ist der Betrag meistens nicht mehr so verlockend. Es wird zwar nicht ganz der Preis für einen Quadratmeter Wohnfläche erreicht, weit weg ist man aber im Regelfall nicht. Hier lohnt sich wirklich die angebotenen Leistung auf den Prüfstand zu stellen, um spätere Kosten zu vermeiden.
Sie sehen also: Ein Keller hat sowohl Vorteile als auch Nachteile. Ob Kontra oder Pro für Sie überwiegen, können Sie aber nur selbst entscheiden.
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