Spritzschutz für die Fassade: Wieso er sinnvoll ist
Herr Taube, wieso ist Spritzwasserbelastung so gefährlich?
Jens Taube (JT): Bevor das Wasser nach Regenfällen durch den Boden aufgenommen bzw. abgeleitet wird, wird es infolge des Rückpralls wieder nach oben geschleudert. Genau in diesem Augenblick wird der unterste Teil der Fassade durch das Spritzwasser beeinträchtigt. Inwieweit damit zu rechnen ist, hängt von der Windrichtung, der Bodenbeschaffenheit und der Lage des Objektes ab. Infolgedessen ist der Gebäudesockel permanent verschiedenen Belastungen ausgesetzt, die sich wiederum negativ auf die Konstruktion des Hauses auswirken.
Und was passiert mit bewitterten Materialien?
JT: Eine sehr gute Frage. Die für die Fassadenoberflächen verwendeten Baustoffe haben eine begrenzte Haltbarkeit; ohne einen passenden Schutz verschmutzen die Oberflächen schon nach kurzer Zeit und müssen im schlechtesten Fall, eher als vorgesehen erneuert bzw. ausgetauscht werden. Dabei kommt es auch auf das verwendete Material für die Sockeloberfläche an. So ist eine Verblendfassade deutlich unempfindlicher als ein verputzter Sockel. Beim Putz gibt es auf den Sockel abgestimmte Putze, zum Beispiel Buntsteinputz. Dieser ist dann wiederum Widerstandsfähiger als eine bis nach unten mit Edelputz geputzte Fassade. Bei der letzteren Variante hat man ohne Spritzschutz wenig Freude an der Oberfläche.
Welche Gefahren drohen dem Hausbesitzer noch bei einem fehlenden Spritzschutz?
JT: Im schlechtesten Fall bleibt das Regenwasser an der Fassade stehen und kann dort zu Schäden führen. Hier ist schon im Vorfeld zu prüfen, welche Abdichtung für den Sockelbereich benötigt wird. Auch Belastungen durch Salze bei verkehrsnah gelegenen Häusern (im Winter) ist nur ein Beispiel. Im letzten Fall droht zudem eine Abwanderung der Bausalze, wenn die im Baukörper bestehende Feuchtigkeit verdunstet.
All das kann zur Durchfeuchtung und in der Folge zur Zerstörung der Bausubstanz von innen führen; Fröste können diese zusätzlich beschleunigen. Hand in Hand mit diesem „unsichtbaren“ Prozess gehen Rissbildungen oder Abplatzungen im Sockelbereich, die gleichzeitig auch das Erscheinungsbild des Hauses stören.
Wie sieht dann ein zuverlässiger Spritzschutz aus?
JT: Regenbelastung im Spritzwasserbereich Ihrer Fassade lässt sich z.B. durch bautechnische Details wie herausragende Dachüberstände reduzieren. Kiesstreifen oder Platten rund um das Haus dienen entgegen der weitläufigen Meinung nicht zu 100 % als Spritzwasserschutz –sie sorgen in erster Linie für die Ableitung der Wassermengen und Sauberhaltung der Fassade. Das hat allerdings eine weitere positive Wirkung, weil saubere Fassaden keinen Lebensraum für Moos und Algen bieten.
Ein um das Haus angelegter Streifen mit einer Kieselfüllung bietet den besten Schutz. Dabei ist darauf zu achten, dass die Kieselschicht mechanisch von der Hauswand getrennt ist, zum Beispiel mit einer Noppenbahn, und dass das Regenwasser nach unten absickern kann, bzw. abgeführt wird.
Fassadenschutz und Sockelabdichtung sind demnach zwei unterschiedliche „Baustellen“?
JT: Richtig. Die Abdichtung des Sockels hat zum Ziel, kein Wasser in das Gebäude hereinzulassen. Haussockel werden deswegen mit entsprechenden Abdichtungssystemen ausgestattet, wie z.B. einer kunststoffmodifizierte Bitumenabdichtung und rissüberbrückende, mineralische Dichtungsschlämmen. Je nachdem wie hoch die Pflasterebene später sein soll, bzw. nach der Lage des Hauses im Gelände, ist entweder eine Abdichtung gegen Bodenfeuchte oder gegen teilweise drückendes Wasser auszuführen. Deshalb ist es gut, sich schon bei der Planung des Hauses mit diesem Punkt zu beschäftigen, um schon im Vorfeld, das richtige Abdichtungssystem zu wählen.
Weil sich all das auf die Lebensdauer Ihres Hauses auswirkt, beraten wir bei MARE Haus unsere Kunden ausführlich zur Wahl des passenden Spritzschutzes für ihr Eigenheim. Dabei können Sie sich ganz auf unsere langjährige Erfahrung im Hausbau in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Teilen von Schleswig-Holstein verlassen!
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