Luftiger Luxus pur: Haus mit Dachterrasse bauen

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Oftmals Baugenehmigung für Dachterrasse notwendig

Der Bau einer Dachterrasse ist in 12 Bundesländern genehmigungspflichtig. Nur in Bayern und Hessen erlaubt die Baubehörde den Einsatz eines qualifizierten Handwerksmeisters im Rahmen der „kleinen Bauberechtigung“. Ansonsten muss der Statiker prüfen, ob das Gebäude der zusätzlichen Last der Terrasse standhält. Auch den nötigen Mindest-Abstand zu Ihren Nachbarn müssen Sie beachten. Und da Dachterrassen über Wohnräumen liegen, sind alle Schallschutzanforderungen sowie die Energieeinsparverordnung einzuhalten.

Aufbau einer Dachterrasse

Dränschicht, Tragschicht, Bettung und Deckschicht bilden eine Unterkonstruktion jeder Dachterrasse. Die Dränschicht hat die Aufgabe, eindringendes Wasser aufzunehmen und diese einer Dachentwässerung zuzuführen. Sie besteht aus einem ca. 10-15 cm starken Kiesbett mit unterschiedlichen Schüttstoffen und Dränelementen.

Die Tragschicht sichert die darüber liegende Deckschicht und verteilt die Lasten in die darunter liegenden Schichten. Die Bettung ist ein Sand-Splitt-Gemisch und überträgt die Lastkräfte in die Tragschicht. Den oberen Abschluss bildet ein Gehweg aus

  • Pflaster
  • Klinker
  • Fliesen
  • Holz
  • Beton.

Dieser muss eine Stärke von mindestens 4 cm aufweisen.

Fachgerechte Dachabdichtung schützt vor Wasserschäden

Von der Dachterrasse darf kann Wasser in die darunter liegenden Wohnräume eindringen. Aus diesem Grund müssen Sie schon in der Bauplanung ein leichtes Gefälle berücksichtigen. Wenn aber bei langen Regenperioden das Wasser stehen bleibt, erfolgt die Flachdachentwässerung über die so genannten Notüberläufe in maximal 20 Zentimetern Höhe. Als Abdichtungsmaterialien eignen sich vor allem

  • Bitumenbahnen
  • EPDM-Bahnen (Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk)
  • Kunststoffbahnen.

Bitumenbahnen gehören zu den beliebten Flachdach-Materialien. Sie lassen sich sowohl kalt als auch heiß verkleben und sind formstabil, elastisch und perforationssicher. EPDM-Bahnen gewährleisten einen hervorragenden Schutz vor Durchwurzelung bei einer Dachbegrünung. Eine Flachdach-Abdichtung aus Kunststoffbahnen wird einlagig verlegt und zeichnet sich durch eine hohe Hitze-, Kälte- und UV-Beständigkeit aus.

Sicherheit geht vor: Geländer

Jeder Dachgarten bringt ein Absturz-Risiko mit sich. Aus diesem Grund muss jede Dachterrasse über eine Absturzsicherung verfügen. Gestaltungsmöglichkeiten gibt es viele: Egal ob aus Holz oder Metall, muss ein Geländer mindestens 90 cm hoch sein. Wenn Ihre Dachterrasse über 12 Meter hoch hinaus liegt, sind sogar 110 cm Vorschrift. Leben Kinder in Ihrem Haushalt, sind vertikale Stäbe von Vorteil; diese sind im Abstand von maximal 12 cm zu montieren.

Dach-Terrassenboden muss witterungsbeständig sein

Der Bodenbelag einer Dachterrasse bildet die oberste Schicht und muss deshalb allen Witterungseinflüssen standhalten. Noch vor einigen Jahren dominierten Stein- und Betonplatten den luftigen Außenbereich. Wir raten Ihnen aber von diesen Materialien ab, weil sie sich sehr schnell erwärmen.

Im Moment setzen viele Bauherren auf eine Holzterrasse: Mit Holz schaffen Sie eine besonders warme, natürliche Oberfläche und ein tolles Ambiente. Verlegen Sie jedoch ausschließlich witterungsbeständige Harthölzer! Neben Holz eignet sich auch Kunstrasen als Bodenbelag, weil er mit sattem Grün für Garten-Optik sorgt.

Dachterrasse begrünen

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Wenn Sie Ihre Dachterrasse begrünen möchten, dann ist die fachmännische Hilfe unerlässlich. Der Statiker gibt Ihnen wichtige Tipps, wie viel Gewicht die begrünte Dachfläche tragen kann. Wollen Sie Ihr Dach nur in geringem Maße belasten, bietet sich dafür eine extensive Begrünung an. Es handelt sich hier um Kräuter, Gräser und Moose, die nur ein wenig Pflege brauchen.

Gräser, Sträucher und Büsche stehen für eine einfache Intensivbegrünung, die ein Übergang zur intensiven Begrünung bildet. Rasen, Stauden, verschiedene Bäume sind für die schon erwähnte intensive Begrünung charakteristisch. Eine solche Anlage benötigt viel pflegerischen Aufwand und lässt sich als ein Dachgarten konzipieren.  

Übrigens: Da eine Dachbegrünung die Lebens- und Umweltqualität steigert sowie zur CO2-Reduzierung beiträgt, gewährt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) günstige Kredite und Zuschüsse für natürliche Dämmung. Im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren“ als Maßnahme zur Dachdämmung und Wärmedämmung können Sie die notwendigen finanziellen Mittel für Ihre Dachsanierung beantragen.

02.11.2016
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