Das Geheimnis einer bequemen Treppe

bild bequeme treppe 1

Planungsgrundlagen für Ihre Treppen

Als sichere Geschossverbindung spielt die Treppe im wahrsten Sinn eine zentrale Rolle – daher sollten Sie bei der Hausplanung ein besonderes Augenmerk auf die Form und Gestaltung Ihrer Treppe richten. Dabei ist vor allem wichtig,

  • wie oft Sie Ihre Treppe hinauf- und hinuntergehen werden
  • dass die Treppe den Transport von sperrigen Gegenständen erlaubt
  • welche Beleuchtung Ihre Treppe benötigt
  • ob sie kindersicher sein sollte.

Anatomie als Grundlage für die Treppenplanung

Für einen möglichst hohen Gehkomfort richtet sich die Abmessung der Treppe nach der menschlichen Anatomie: Schrittmaß und Steigungsverhältnis der Stufen lehnen sich an die durchschnittliche Körpergröße an und liefern die Grundlage für die wichtigsten Berechnungsformeln – die Bequemlichkeitsformel und die Sicherheitsformel:

Neigung der Treppe nach Schrittmaßregel berechnen

Über die Bequemlichkeit Ihrer Treppen entscheidet die so genannte Schrittmaßformel. Sie wurde von dem französischen Architekten und Mathematiker François Blondel festgelegt. Sie nutzt die Schrittlänge eines Menschen beim Gehen, welche von der Fersenkante des hinteren Fußes bis zur Fersenkante des vorderen Fußes gemessen wird. Daraus ergibt sich die Schrittlänge, die bei einer erwachsenen Person zwischen 59 und 65 cm liegt.

Steigungsverhältnis nach der DIN 18065

In der DIN 18065 finden Sie die Mindest- und Höchstmaße für Sie Steigung und den Auftritt. Diese Norm beschreibt ganz genau die zugelassenen Grenzmaße für allgemeine Gebäude sowie für Wohnhäuser. In einem Wohngebäude mit bis zu 2 Wohnungen ist nach der DIN die steilste notwendige Treppe mit einer mit einer Treppensteigung von 20 cm und einem Auftritt von 23 cm(26 cm abzüglich 3 cm Unterschneidung) zulässig.

Bei einer nicht notwendigen Treppe (also z.B. einer Bodentreppe oder einer zusätzlichen Treppe) reichen eine Stufenhöhe von 21 cm und ein Auftritt von 21 cm. Die flachste, aber auch unbequemste Treppe verfügt über eine Steigung von 14 cm und einen Auftritt von 37 cm. Das Steigungsverhältnis gilt dann als angenehm, wenn:

  • die Treppe nicht zu flach und nicht zu steil gebaut ist
  • die Stufen einen optimalen Auftritt ermöglichen
  • die Stufen beim Herabgehen nicht zu schmal sind.

Bequemlichkeitsformel und Sicherheitsformel

Die Bequemlichkeitsformel besagt, dass Treppen nur dann bequem zu begehen ist, wenn der Auftritt länger als die Höhe der Stufe ist. Der optimale Auftritt sollte 12 cm länger als die Steigung sein.

Die Sicherheitsformel beschreibt die Tiefe der Auftrittsfläche beim Hinuntergehen. Bei einer durchschnittlichen Schrittweite von 63 cm beträgt dieser Wert 46 cm. Nur so ist ein sicherer Auftritt des gesamten Fußes möglich.

Den Platz den eine ausreichend Breite und bequem begehbare Treppe einnimmt, wird häufig unterschätzt. Da diese im Regelfall täglich begangen wird, sollte ihr bei der Planung die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet werden.

Gute Belichtung und Beleuchtung der Treppe ist entscheidend

Damit Sie Ihre Treppe überhaupt bequem steigen können, müssen Sie sie logischerweise sowohl nachts als auch bei Tag und in der Dämmerung sehen. Dabei muss jede Stufe gut erkennbar sein – inkl. Beginn und Ende des Treppenlaufes.

Ideal ist daher eine Kombination aus Tages- und Kunstlicht. Neben der notwendigen Treppenbeleuchtung können Sie auch das Licht als Stimmungsmacher erfolgreich einsetzen. Sehr ausgefallen und ebenfalls schön sind mit LEDs beleuchtete Treppenstufen und Podeste.

01.09.2017
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